Aktuelles

Gedenken an Hermann Scheer zum 77. Geburtstag (*29. April 1944)

Am 29. April 2021 wäre Hermann Scheer 77 Jahre alt geworden; bis heute ist er durch sein Lebenswerk, sein Wirken und der von ihm in Gang gesetzten Entwicklungen eine zeitlose politische Instanz. Sein Wirken als Sozialdemokrat für einen beschleunigten weltweiten Energiewechsel sowie hiermit einhergehende völkerverständigende Entwicklungen gibt über Parteigrenzen hinweg Orientierung. Er definierte die Notwendigkeit des Umstiegs auf Erneuerbare Energien im Zeichen von Gerechtigkeit im Umgang mit Ressourcen, zur Krisenprävention und für gesellschaftliche Teilhabe – als Ausfluss von Grundwerten – zuletzt in dem drei Wochen vor seinem Tod erschienenen Buch „Der energethische Imperativ“. Es ist aktueller denn je.

Zum 14. Oktober: Gedenken am 10. Todestag mit gesammelten Zitaten über Hermann Scheer

Pressemitteilung zum 14. Oktober 2020

Zum 10. Todestag gedenkt die Hermann-Scheer-Stiftung ihrem Namensgeber Hermann Scheer mit einer Zitate-Sammlung aus dem Jahrzehnt nach seinem Tod bis heute. Ihnen gemeinsam ist eine hohe Anerkennung für sein Lebenswerk, zu dem der weltweite Aufbruch in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien zählt, aber auch seine Menschlichkeit.

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Nina Scheer, Vorstand der nach Hermann Scheer benannten und nach seinem Tod gegründeten Stiftung: „Ihn zeichnete aus, die Stimmigkeit von als gesetzt geltenden Prämissen zu hinterfragen. Wenn alle etwas für gegeben halten, muss dies nicht der richtige Weg sein. So entstanden Lösungen mit Zukunft: Er bewies die Machbarkeit der Energiewende. Er suchte in seiner politischen Zielbestimmung nicht die Mehrheitsposition, sondern orientierte sich mit Fernblick an unausweichlichen Entwicklungen – die Endlichkeit fossiler Ressourcen, um aus Ideen und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Es ist die bewusste Entscheidung für einen zunächst einsamen Standpunkt, ohne den Neues nicht entstehen kann. Er war dabei Meister im Überwinden von ‚Denkbarrieren‘. Im Konsens zwischen nicht vereinbaren Positionen erkannte er das Haupthemmnis politischer, zumal richtungsweisender Entscheidungen. Zugleich verfügte er über die Gabe einer unerschöpflichen Kreativität für praxisnahe Lösungswege. Er war immer ansprechbar – es gab nicht wichtige und weniger wichtige Akteure. Seine Wertschätzung galt der Sache und persönlichen Integrität.“

Die an Hermann Scheer gedenkenden Stimmen bildeten auch sein Fehlen in der Energiepolitik ab, so Nina Scheer. So werde richtigerweise auf fatale Rückschritte beim Ausbau Erneuerbarer Energien hingewiesen. Nina Scheer: „Die nach wie vor bestehende Dominanz von Vertretern der fossilen- und Atomwirtschaft hat sich auch in den rechtlichen Rahmenbedingungen niedergeschlagen – etwa in Ausbaumengenbegrenzungen für Erneuerbare Energien über das Instrument von Ausschreibungen oder über Hemmnisse für den systemischen Umstieg auf Erneuerbare Energien mit Blick auf den Verkehrs- und Wärmesektor. Dies hat Hermann Scheer zeitlebens angemahnt und ist heute aktueller denn je.“

Zum 14. Oktober: Im Gedenken an Hermann Scheer – Beitrag von Irm Scheer-Pontenagel

Von Irm Scheer-Pontenagel, Vorsitzende des Stiftungsrats der Hermann-Scheer-Stiftung, Gründungsmitglied von EUROSOLAR und Geschäftsführerin bis 2015.

Heute am 14.10.2020 jährt sich de Todestag von Hermann Scheer zum zehnten Mal – eine ursprünglich zum Gedenken angedachte Konferenz durch die Hermann-Scheer-Stiftung, konnte leider wegen der Pandemiebeschränkungen nicht weiterverfolgt werden.

Die heutigen politisch formulierten Ziele sowohl auf der EU Ebene aber auch in Deutschland liegen noch immer weit hinter den Möglichkeiten, die Hermann Scheer in seinen Schriften und durch sein Wirken entwickelte und deren Umsetzung entschiedener von den heutigen gesellschaftlichen und politischen Akteuren aufgegriffen werden müssten.

Seine zwei ersten Bücher zum Thema mit den Titeln „SOLARZEITALTER“ und „Sonnenstrategie – Politik ohne Alternative“ (1995) – in mehrere Sprachen übersetzt – formulierten das Grundverständnis zum Einstieg in die Energiesystemwende. Von der Energiequelle her gedacht von den Fossilen- zu den Erneuerbaren. Ein Paradigmenwechsel, der bis heute noch immer in seiner umfassenden Bedeutung unterschätzt wird. Vom Zentralen- zum Dezentralen mit dem Wechsel der Träger des Systems und dem Bewusstmachen, dass es dabei Gewinner und Verlierer geben wird und es Aufgabe der Politik sein muss, diesen Wandel durch fördernde Rahmenbedingungen zu gestalten ohne diese notwendige Wende Marktmachtinteressen zu opfern.

In der Überzeugung, dass ein gesellschaftlicher Wandel in dieser Frage nur mit Unterstützung eines breiten Bürgerengagements erfolgreich sein kann gründete er mit Gleichgesinnten im Jahr 1988 EUROSOLAR als internationale Organisation mit Sitz in Bonn. Die Zusammenfassung 25 Jahre EUROSOLAR – von der Initiative zum Vorreiter -Von der Vision zur Praxis – dokumentiert die wichtigsten Aktivitäten. Dabei ist neben der Initiative int. Konferenzen zu Themen Architektur und Speicherfragen Erneuerbarer Energien sowie Studien und Memoranden die Begleitung von Bundestagswahlen mit ganzseitigen Anzeigen in überregionalen Printmedien unterzeichnet und getragen von engagierten Bürgern hervorzuheben. Besondere Aufmerksam erhält sicherlich die jährliche Vergabe des Deutschen und Europäischen Solarpreises seit 1995. Die Würdigung der Ausgezeichneten durch Dokumentationen ihrer Aktivität in verschiedenen Kategorien belegt, dass sich der Weg zur praktischen Umsetzung der Energiewende in der Praxis vielfältig vollzieht. Die Aktion Kommunale-Solarenergie-Initiative (KSI) mit dem Leitfaden – Erneuerung von Gemeinden und Regionen durch Erneuerbare Energien (1998) und die Mitgliederzeitung SOLARZEITALTER seit Gründung der Organisation wirkten dabei unterstützend.

Zur Ausgestaltung der notwendigen politischen Rahmenbedingungen, ohne die neue Träger weder in der Politik noch in der Gesellschaft aktiv werden können hat Hermann Scheer die Gesetzesinitiative als Abgeordneter des deutsche Bundestages gleich mitgeliefert. Unterstützt von gleichgesinnten Parlamentariern wurde so das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000 verabschiedet und weltweites Vorbild.

In seinem Buch „Solare Weltwirtschaft“ beschreibt er die Abhängigkeit der Gesellschaft im Energiebereich von Versorgungsstrukturen internationaler Monopole und ihren Einfluss. Er sieht die dritte Welt „in der fossilen Ressourcenfalle“ und das trotz Ressourcenreichtum. Dabei sei das gegenwärtige Problem der Weltwirtschaft nicht, dass sie sich „globalisiert“, sondern dass weltweit vorrangig auf fossile Energien gesetzt wird statt auf die Kraft der Sonne. Solange nur in einigen Regionen vorhandene Ressourcen die Wirtschaftsentwicklung bestimmen, seien zunehmende Konflikte vorprogrammiert. Heut zeigt sich, wie vorausschauend diese Thesen waren. Die Belastung der Atmosphäre mit Emissionen der fossilen Energiewirtschaft als Verursacher von Armut und Klimawandel kann nur durch den regionalen Quellenwechsel als Transformation zum Systemwechsel mit Erneuerbaren Energien überwunden werden. So werden neue Kreisläufe und Wertschöpfungsketten weltweit aufgebaut.

In seinem folgenden Buch „Energieautonomie“ beschreibt er die Chancen, die sich anderseits durch das dezentrale Energieangebot für die Gesellschaften stellen. Regional dezentral sieht er die Wertschöpfung der Energiewende für die Bürger. Mit steigender Autonomie und dem Bewusstsein selbst tätig werden zu können, steigt auch in den Industrieländern die Akzeptanz zum Wandel. Die technische und kostengünstige Entwicklung vor allem der Photovoltaik im Zusammenhang mit neuen Speichertechniken machen den bisher „Versorgten“ zum „Prosumer“ mit eigener Stromproduktion für Licht, Wärme, Arbeitsprozesse und Mobilität. Dabei wächst der Wunsch nach Autarkie in der Gesellschaft in dem Maße, wie behindernde politische Rahmenbedingungen als Blockaden das Engagement die Investition und die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen beschränkt.

Im Jahr seines Todes legte Hermann Scheer sein letztes Buch zum Thema Energiesystemwende vor: „Der Energethische Imperativ – 100% jetzt !“. Er widmete es seiner damals sechsjährigen Enkelin Lilli Scheer wohl vorausschauend, dass erst diese Generation die Chance haben wird, die echte Energiesystemwende von den Fossilen zu den Erneuerbaren zu erleben und zu sichern. In diesem Buch analysiert er auch nochmals die Bedeutung von Weltklimakonferenzen sowie den Emissionshandel. Seit 1995 finden Weltklimakonferenzen nach ein und dem selben Schema statt und die Ergebnisse sind ernüchternd. Er nennt es den „organisierten Minimalismus“ der aus dem Glauben erwächst, dass ein globales Problem wie die Klimaerwärmung nur im Konsens und über eine globale „faire Lastenverteilung“ ausgehandelt werden könne. Minimalverpflichtungen und der Aufbau einer umfassenden Bürokratie für den Handel mit Emissionszertifikaten haben sich dabei als Sackgasse erwiesen. Hinzu kamen betrügerische Machenschaften die von keiner Kontrollbürokratie verhindert und seine frühe Einschätzung dieses untauglichen „Marktinstruments“ belegen. Dem gegenüber forderte er den Markt mit Erneuerbare Energien und gleichen Marktteilnehmern, die in seinen Augen nur durch eine Gesetzesgrundlage wie das EEG sichergestellt werden kann.

In Rahmen des Atomwaffensperrvertrags als „Nichtverbreitungsvertrag“ verpflichten sich die Atomwaffenstaaten die Nichtatomwaffenstaaten beim Aufbau der friedlichen Nutzung der Atomenergie als „Verbreitungsvertrag“ zu unterstützen. Dazu wurde die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) geschaffen.

Hermann Scheer erarbeitete dem gegenüber die Struktur einer Weltregierungsorganisation für Erneuerbare Energien (IRENA) und warb weltweit für dieses Konzept. Nach einem langen Entscheidungsprozess, unterstützt durch das internationale Parlamentarierforum und Regierungen verschiedener Länder, wurde IRENA 2009 in Bonn beschlossen. Sie fand ihren Sitz in Abu Dhabi mit einer Unterabteilung in Bonn. Die Organisation fördert und belegt heute die weltweit erfolgreiche Entwicklung der Erneuerbaren Energien in ihrem jährlichen Bericht.

Als Vorsitzender des UA für Abrüstung und Rüstungskontrolle der SPD Bundestagsfraktion schrieb Hermann Scheer 1986 in seinem Buch „Die Befreiung von der Bombe“ seinen ersten Exkurs zum Thema Erneuerbare Energie und solarer Wasserstoff. Schon damals lehnte er die friedliche Nutzung der Atomenergie ab. Er befürchtete die unkontrollierbare Proliferation der Atomenergie durch den Ausbau von Atomkraftwerken. Heute nach über dreißig Jahren ist es wieder diese Fragen die uns bewegt.

Hermann Scheer war ein Vordenker. So konnte es nicht ausbleiben, dass er über seine Erfahrungen als Parlamentarier mit „Innenansicht“ Bücher schrieb. Sein erstes Buch “Parteien kontra Bürger“ (1979) schrieb er allerdings noch vor seiner Wahl in den Deutschen Bundestag, dem er über dreißig Jahre angehörte. 1982 folgte „Mittendrin“ hier setzt er sich vorrangig mit der Lage der Sozialdemokratie jener Zeit auseinander. „Zurück zur Politik. Die archimedische Wende gegen den Zerfall der Politik“ (1995). Eine Krisenbeschreibung. Dabei stellt er die Frage: mit welchen politischen Brennspiegeln lassen sich die Bedrohungen bekämpfen und mit welchen Trägern eröffnet sich die Möglichkeit einer archimedischen Wende in der Gesellschaft. In seiner Parteienanalyse sieht er schon damals die besondere Chance der Partei „Die Grünen“. Sollten sich die ökologischen Wirtschaftsalternativen in den Gesellschaften entfalten, ohne dass diese zu einem korrespondierenden Verhalten der anderen Parteien führt, haben sie die Chance zu einer unübergehbaren Kraft des 21. Jahrhundert zu werden –weil dies das Thema des kommenden Jahrhunderts verlange.

Weitere Aufsätze und Bücher erlauben einen Einblick in den Politikbetrieb der Jahre seines Wirkens. Das Buch „die Politiker“ (2003) widmete er seiner Tochter Nina Scheer nicht ahnend, dass sie einige Jahr nach seinem Tod im Jahr 2013 und 2017 für die SPD in den Bundestag gewählt wurde und für den Bundestag 2021 erneut antritt.

„Larmoyanz und Frustration über die Widrigkeiten der Politik helfen niemandem weiter. „Wie hältst du das aus?“ – Diese Frage wurde und wird Politikern gestellt, seit es Politik gibt, also seit der Entstehung der Polis. Die viel wichtiger Frage an alle, die um ihre gesellschaftliche Mitverantwortung wissen, war mit den Worten von Hermann Scheer: “Wie haltet ihr das aus, untätig zu bleiben und die Politik für die Gesellschaft anderen zu überlassen, von denen ihr den Eindruck habt, dass sie nicht das Notwendige und Richtige tun?“.

20 Jahre EEG – „Viel Feind, viel Ehr“

Ein Beitrag von Nina Scheer im SOLARZEITALTER, Ausgabe 1-2020

„Die schnelle und umfassende Einführung Erneuerbarer Energien heute garantiert, dass wir morgen eine umweltfreundliche, sichere und kostengünstige Energie für alle haben.“ Mit diesen Worten überzeugte Hermann Scheer, Gründungsvater von EUROSOLAR, langjähriger SPD-Bundestagsabgeordneter, Träger des Alternativen Nobelpreises und eben auch Architekt des EEG, weltweit und vor Ort. In welches Land, in welche Region auch immer man kommt: Er elektrisierte Menschen, die nicht selten persönliche Lebenswerke begannen, nachdem sie Hermann Scheer kennengelernt hatten. 20 Jahre EEG sind somit auch eine Erinnerung an Hermann Scheer, erst recht im Solarzeitalter. Allen weiteren beteiligten Abgeordneten – von Michaele Hustedt über Dietmar Schütz, Axel Berg, Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Hans-Josef Fell und auch dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder – gilt bleibender Dank wie Anerkennung für dieses so wegweisende Gesetzeswerk.

Bei 20 Jahren EEG erinnere ich mich zudem gut an Redaktionssitzungen der damals noch jungen, 1997 gegründeten Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER), die – wiederum auf Initiative von Hermann Scheer und auf Anraten von Rechtsanwalt Peter Becker, Mitbegründer von Becker Büttner Held – aus dem Arbeitskreis Recht von EUROSOLAR hervorging und die ich als EUROSOLAR-Mitglied und Jurastudentin Ende der 90er Jahre betreuen durfte. Die ZNER war und ist einer der vielen Bausteine, derer es bedurfte, um mit den strukturellen Fehlstellungen der Energiewirtschaft aufzuräumen. Es fehlte bis dato eine energiewendeorientierte juristische Fachzeitschrift, um auch in der Rechtswissenschaft und an den Gerichten über den Tellerrand der durch Monopole und energiewirtschaftliche Zentralisierung geprägten Struktur hinaus zu blicken.

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Hermann-Scheer-Stiftung gratuliert: 10 Jahre Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA)

Am 26. Januar 2019 jährt sich die Gründung der International Renewable Energy Agency (IRENA) zum zehnten Mal. Als Regierungsorganisation und Plattform für internationale Zusammenarbeit dient sie dem zwischenstaatlichen Austausch zum weltweiten Ausbau Erneuerbarer Energien. Die Agentur unterstützt ihre 160 Mitgliedsstaaten bei der Ausarbeitung und Umsetzung von politischen Rahmenbedingungen, die Investitionen in Erneuerbare Energien und den Umbau der Energieversorgung ermöglichen. Sie vermittelt den Zugang zu Informationen und Entwicklungsszenarien zu Erneuerbaren Energien, fördert den Technologie- und Wissenstransfer und veröffentlicht Studien über die Schaffung von Arbeitsplätzen, Ausbaustatistiken sowie Potentialanalysen im Bereich Erneuerbarer Energien.

Anlässlich des Jahrestages erklärt Dr. Nina Scheer, SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorstand der Hermann-Scheer-Stiftung: „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss weiter vorangetrieben werden – in Deutschland und weltweit. Der Klimawandel bedroht die Lebensgrundlagen von immer mehr Menschen. Die Ärmeren sind die am ersten und stärksten Betroffenen. Deswegen ist die Energiewende eine Gerechtigkeitsfrage und friedenspolitische Aufgabe! Erneuerbare Energien können dezentral den Energiebedarf der Weltbevölkerung decken. Für Deutschland bedeutet dies insbesondere, die bestehenden Ausbau-Mengenbeschränkungen für Erneuerbare Energien aufzuheben – auch um das mit dem Koalitionsvertrag formulierte Ziel von 65 % Strom aus Erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen. Als Technologie und Exportnation trägt Deutschland eine besondere Verantwortung. Klimaschutz heißt: Global denken und lokal handeln.“

Während Deutschland in den IRENA-Gründungsjahren noch als Vorreiter bei der Energiewende galt, liegt es nun auf Platz 16 des Energiewende-Index, den die Unternehmensberatung McKinsey 2018 veröffentlichte.

Die Gründung der IRENA geht auf eine Initiative von Hermann Scheer, langjähriger SPD-Bundestagsabgeordneter, zurück, für jene er sich über fast zwei Jahrzehnte engagierte.

Hintergrund:

Die Gründungskonferenz der IRENA fand am 26. Januar 2009 in Bonn statt. 75 Staaten haben die Gründung vor Ort unterzeichnet und damit das Bekenntnis zum Umbau der weltweiten Energieversorgung abgegeben. Heute engagieren sich 160 Staaten als Mitglieder in der IRENA für den weltweiten Einsatz und Ausbau von Erneuerbaren Energien, weitere 23 Länder sind Beitrittskandidaten.

Die Agentur hat ihren Sitz in Masdaq City in den Vereinigten Arabischen Emiraten und unterhält ein Innovations- und Technologiezentrum (IITC) in Bonn.

ISES Global Leadership Award in Advancing Solar Energy Policy – in honour of Hermann Scheer 2015

Mit dem ISES Global Leadership Award in Advancing Solar Energy Policy – in honour of Hermann Scheer 2015 wurde ausgezeichnet: Prof. Shi Dinghuan, ehemaliger Generalsekretär des chinesischen Ministeriums für Wissenschaft & Technik und aktuell Energieberater des chinesischen Staatsrats und Vorsitzender der Chinese Renewable Energy Society.

Der Award wird an Personen verliehen, die signifikante Beiträge geleistet haben, um die Politik im Bereich der Sonnenenergie voranzubringen.

Ein Bericht findet sich auf der Homepage der International Solar Energy Society e. V. (ISES) unter: ises.org/who-we-are/ises-awards/global-leadership/

Namensgebungsfeier: Hermann-Scheer-Schule (OSZ Wirtschaft)

13. November 2015

Foto: Hermann-Scheer-Schule (OSZ Wirtschaft)

Im Rahmen eines Festaktes gab sich das „Oberstufenzentrum Wirtschaft und Sozialversicherung“ (OSZ WI&SO) am 13. November 2015 den Namen: Hermann-Scheer-Schule (OSZ Wirtschaft).

„Wir haben nach einem Schulnamen gesucht, der unserer Schulentwicklung eine Orientierung geben kann, die an den langfristigen Anforderungen des 21. Jahrhunderts ausgerichtet ist“, erläuterte Nico Dinter in seiner Laudatio. Schulleiter Joachim Fronz betonte in seiner Ansprache: „Bereits seit Ende der 1980er Jahre setzte sich Dr. Hermann Scheer als einer der ersten auf nationaler und internationaler Ebene für die generelle Ablösung atomarer und fossiler Energien ein. Hermann Scheer hat die Wende zu hundert Prozent erneuerbaren Energien nicht nur früh als zentrale Aufgabe der Gegenwart erkannt, er sah auch die gesellschaftliche und soziale Dimension! Schließlich könnten durch eine konsequent durchgeführte Energiewende weltweit Konflikte um die knappen Energieressourcen endlich der Vergangenheit angehören.“

Irmgard Scheer-Pontenagel, Vorsitzende des Stiftungsrates der Hermann-Scheer-Stiftung sprach den Organisatoren ihren Dank für die gelungene Veranstaltung und die gute Vorbereitung aus, so stellten die Schülerinnen und Schüler etwa ein Video vor, dessen Grundlage Interviews mit Frau Dr. Nina Scheer, Vorstand der Hermann-Scheer-Stiftung sowie mit Herrn Lothar Krüger, dem Leiter des „Zentrums für Erneuerbare Energien Hermann Scheer“ in Eberswalde bilden und das in allen Bildungsgängen der Schule als Lehrfilm eingesetzt werden kann.

Ein ausführlicher Bericht und weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Hermann-Scheer-Schule (OSZ Wirtschaft) unter:

www.hermann-scheer-schule.de

Eberswalder Zentrum für Erneuerbare Energien erhält Namen des EUROSOLAR-Ehrenpräsidenten Hermann Scheer

29. April 2013

Die Einweihungsfeier des „Zentrums für erneuerbare Energien Hermann Scheer“

Am 29. April 2013 wurde in Eberswalde, nahe Berlin, das klimaschutzgerechte Gebäude des „Zentrums für erneuerbare Energien Hermann Scheer“ feierlich eingeweiht und dem Verein Eberswalder Informations-Centrum Holz-Energie (E.I.C.H.E. e.V.) übergeben. Das moderne Gebäude wurde in den vergangenen Monaten als Ergänzungsbau auf dem Gelände des waldpädagogischen Zentrums des Landesbetriebs Forst Brandenburg – dem Wald-Solar-Heim Eberswalde – errichtet.

Pünktlich zum Geburtstag von Dr. Hermann Scheer, dem 29. April, konnte das Null-Emissionshaus nun eingeweiht werden: Ein Besucher- und Informationszentrum rund um das Thema Erneuerbare Energien, mit dem der im Oktober 2010 verstorbene EUROSOLAR-Ehrenpräsident und Träger des alternativen Nobelpreises gewürdigt und an sein außergewöhnliches Engagement für die Energiewende erinnert wird.

Der innovative Bau weist eine Reihe von Detaillösungen zur Umsetzung der Null-Emissions-Strategie auf. Eine geothermische Anlage samt Wärmepumpe sorgt dafür, dass im Winter nicht geheizt und im Sommer nicht mit Kältemaschine gekühlt werden muss. Lüftungsflügel in der Fassade öffnen und schließen automatisch. Der Baukörper aus Beton wurde mit thermisch modifiziertem Eichenholz verkleidet. Auch für das Innere des Hauses haben sich die Planer zeitgemäße Lösungen einfallen lassen. Die Ausstellung veranschaulicht anhand von interaktiven Modellen, wie Erneuerbare Energien funktionieren.

Das Projekt ist infolge einer Kooperation mit dem polnischen Landkreis Koszalin entstanden. An der polnischen Ostseeküste wird ebenfalls ein Informations- und Bildungszentrum zur Nutzung Erneuerbarer Energien geplant.

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