Zitate in Erinnerung an Hermann Scheer (29.04.1944 – 14.10.2010)
vom 14.10.2010 – 14.10.2020
„Hermann Scheer hat in seinem Leben mehr erreicht und bewirkt als fast alle, die je in Bonn oder Berlin im Kabinett saßen, er sah sich noch längst nicht am Ziel. Und so klingt der kleine Absatz, mit dem er die Einleitung zum letzten Buch abschließt wie ein Vermächtnis.“
Erhard Eppler (†),
Bundesminister a.D.
„Ein praktischer Visionär. Hermann Scheer hatte in seinem politischen Leben noch nie ein staatliches Amt. Aber er hat politisch und gesellschaftlich mehr bewegt und mehr in Gang gebracht als viele, die lange Jahre staatliche Ämter innehaben.“
Johannes Rau (†),
1978 – 1998 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, später Bundespräsident
„Hermann Scheer war ein leidenschaftlicher Anwalt der Zukunft. Wenige deutsche Politiker waren im Ausland so bekannt und geschätzt wie er. Die Gründung der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) war die Verwirklichung eines Lebenstraumes.“
Frank-Walter Steinmeier,
ehem. Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion (heute Bundespräsident)
„Hermann Scheer war seiner Zeit voraus. Die aktuellen Diskussionen um eine kluge, vorausschauende Klimapolitik hat er schon vor 20 Jahren angestoßen. Sein großes Engagement für eine nachhaltige Energieversorgung verband sich mit einem unbegrenzten Einsatz für den Frieden. Das hat mich mit ihm sehr verbunden. Sein Wirken ist für uns Lehre weit über seinen Tod hinaus.“
Rolf Mützenich,
Vorsitzender SPD-Bundestagsfraktion
„Hermann Scheer hat mit Scharfsinn, Charme und Vehemenz und weit über die Grenzen des Landes hinaus dazu motiviert, die Demokratisierung der Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien voranzutreiben und zum Kern eines neuen, bürgernahen Wirtschaftssytems zu machen.“
Simone Peter,
Präsidentin Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
„Hermann Scheers Initiative zum Erneuerbare Energien Gesetz von 2000 hat eine fundamentale weltweite Wende der Energiepolitik ausgelöst. Zum Nutzen des Klimas, der Menschen und der Dezentralisierung.“
Ernst Ulrich von Weizsäcker,
Ehrenpräsident des Club of Rome
„Die Energierevolution war für ihn eine entscheidende Voraussetzung für eine friedliche Welt. Die Entwicklung der dezentralen Energieversorgung sollte auch einen Beitrag dazu leisten, das Recht auf Entwicklung für alle Menschen auf dieser Welt zu realisieren.“
Klaus Töpfer,
Bundesminister a.D.
„Hermann Scheer fehlt noch immer. Vor allem derzeit in den politischen Diskussionen, wenn (…) noch mehr Barrieren den dringend notwendigen Zubau Erneuerbarer Energien weiterhin behindern. Die Lücke ist riesig. Zum 10. Todestag ist es dennoch tröstlich, dass er noch immer bei uns ist. In der Erinnerung.“
Claudia Kemfert,
Energieökonomin, Autorin
„Hermann dachte, analysierte und handelte universell und international (…). Er hat uns einen Auftrag hinterlassen. Um es mit seinem Lieblingsautor Stanislaw J. Lec zu sagen: ‚Man muss die Anzahl der Gedanken derart vervielfachen, dass die Anzahl der Wächter für sie nicht ausreicht’.“
Andrea Ypsilanti,
ehem. Landesvorsitzende SPD Hessen
„Wo es ein Mandat der Vernunft zur Beschleunigung des Übergangs zu den alternativen Energien gibt, wird Ungeduld zur Tugend. Wer könnte leugnen, dass Hermann Scheer (…) diese unklassische Tugend im höchsten Maße besaß?“
Peter Sloterdijk,
Philosoph
„Hermann Scheer hat parteiübergreifend Menschen auf der ganzen Welt mit seinem Traum von der Energie-Autonomie infiziert. Seine Botschaft heißt: Jede Region auf der Erde kann sich zu 100 Prozent selbst mit Energie versorgen (…). Ökosozial statt marktradikal (…). Er kämpfte für eine nachhaltige, das heißt enkelgerechte Politik.“
Franz Alt,
Journalist und Buchautor
„Sein unermüdlicher Einsatz für die Erneuerbaren Energien hat einen wesentlichen Beitrag zur ihrer positiven Entwicklung geleistet.“
Hermann Albers,
Vorsitzender des Bundesverbandes Windenergie (BWE)
„Mit seinem Tod hat Deutschland, hat die Welt, ihren vielleicht wichtigsten Streiter für die Energiewende verloren.“
Bärbel Dieckmann,
Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn a.D.
„Er war der ‚Anwalt der Sonne’‚ ihr Vertreter auf Erden. Er hat die Sonne gewählt, weil dieser Stern auf keinen Fall privatisiert, nicht zur Ware gemacht werden konnte.“
Luciana Castellina,
ehem. MdEP
„Doppelstrategie – Hermann Scheer brachte auf seine Weise Institutionen und Ideale zusammen. Er war ein wahrer Doppelstratege, dem es gelungen ist, eine Idee und politisches Handeln und dazu noch sich selbst in Einklang zu bringen.“
Klaus Staeck,
Künstler
„Die Öffentlichkeit, das sind nicht die Medien, sondern das sind die Menschen (…). Als Abgeordneter war er so frei abzuweichen (…), nicht nur bei Personalien, sondern beim IWF-Vertrag, beim Atomkompromiss, bei der Kohlesubvention.“
Mathias Greffrath,
Schriftsteller und Journalist
„Er hatte nicht nur gute Ideen, sondern er setzte sie auch um, mit den richtigen Leuten und Vorgehensweisen (…). So entstand die Zeitschrift für neues Energierecht (ZNER), die führende energierechtliche Zeitschrift und wird in der Rechtsprechung häufig zitiert.“
Peter Becker,
Rechtsanwalt und Mitbegründer der Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER)
„Er hat das Feuer der Solarenergie neu entfacht (…). Eine umfassende Allianz mit der Sonne ist die Grundlage des Solarzeitalters, ein Anliegen, das Hermann Scheer in die Mitte seines Schaffens stellte.“
Wolfgang Palz,
Chairperson des World Council for Renewable Energy (WCRE)
„Ohne seine Ideen, seinen Einsatz, seinen Enthusiasmus wären wir heute in Europa nicht dort, wo wir sind.“
Mechthild Rothe,
Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments a.D.
„Er hat die Beziehung Deutschlands mit den Vereinigten Staaten gefestigt durch die Vision, die er hatte und die wir teilen konnten und er schaffte politische Mechanismen, die wir übernehmen konnten.“
Michael T. Eckhart,
Präsident of the American Council On Renewable Energy (ACORE)
„Seine größte erneuerbare Ressource war der Mut. Scheer war ein Ausnahmepolitiker. Denn wie kaum ein anderer stellte er sein Engagement für die Sache über den Fortgang seiner Karriere.“
Harald Schumann,
Journalist und Autor
„Er war sich seiner Sache sicher, wo andere zweifeln und sich in kleinlichen Diskussionen verlieren (…). Er war ein ganz Großer und als solcher geliebt und gefürchtet.“
Frank Asbeck,
Unternehmer, Gründer von SolarWorld
„Hermann Scheer, praktischer Visionär und Urdemokrat. Der ökologische Wandel war für ihn eine zutiefst sozialdemokratische Herausforderung. Denn er zielt auf das Kernthema Gerechtigkeit: ‚Mit unserer Energiegier versklaven wir die Dritte Welt’“.
Christiane Grefe,
Redakteurin DIE ZEIT, Autorin
„Größer als die Beatles. Hermann Scheer war nicht nur ‚ein SPD-Politiker‘. Er war ein Herausragender Weltpolitiker.“
Peter Unfried,
Chefreporter der taz, Autor
„Unbestritten quer durch die nationalen und internationalen politischen Interessengruppen war Hermann Scheer der herausragende Visionär der Energiewende.“
Peter Schrum,
Präsident des Bundesverbandes Bioenergie und Regenerative Kraft und Treibstoffe (BBK)
„Scheer konnte nicht verstehen, warum alle Welt, auch Teile der Umweltbewegung, immer von Brückentechnologien sprechen und davon, dass eine radikale Einführung neuer Techniken zur umweltfreundlichen Energiegewinnung auf die Schnelle nicht realisierbar sei. Er fand das feige, falsch und blind.“
Cathrin Kahlweit,
Korrespondentin Süddeutsche Zeitung, Publizistin
„Er hat uns an die ökonomischen, ökologischen und sozialen Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien erinnert. Er war gleichzeitig realistischer Visionär und strategischer Denker.“
Anil Kane,
Präsident der World Wind Energy Association
„Mit EUROSOLAR hat Hermann Scheer den weltbesten Think Tank für die Energiewende geschaffen. Hier wurden Initiativen wie das EEG, die IRENA oder das A7-Projekt kreiert.“
Axel Berg,
Vorsitzender der deutschen Sektion EUROSOLAR e.V.
„Streitlust, klare Kante und starke Visionen zeichneten den umtriebigen SPD-Politiker aus, ohne den Deutschland nicht Weltmeister der Öko-Energie geworden wäre.“
Joachim Wille,
Frankfurter Rundschau/Berliner Zeitung
„Er hat für Energieautonomie gestritten, weil die Markeinführung Erneuerbarer Energien nur möglich ist, wenn statt weniger Konzerne eine Vielzahl von Akteuren investieren können – von Familien und Bürgerinitiativen bis hin zu Stadtwerken.“
Fabio Longo,
Rechtsanwalt
„Hermann Scheer passt in kein Schema, will das wohl auch nicht. Man stöhnt leise, wenn er zur breiten Analyse ansetzt und packt sich dann doch so manches davon in den eigenen Rucksack. Ihm zuzuhören lohnt sich immer. Hermann Scheer ist ein Unikat – ein Sozialdemokrat, der Soziale Demokratie als stolze Tradition und moderne Vision verkörpert und erstrebt und der soviel über die Mechanismus der Demokratie weiß wie über die Kraft der Sonne. Hermann Scheer ist ein solidarisches Solitär. Und er kann lachen. Auch das spricht für ihn.“
Franz Müntefering,
ehem. Vorsitzender SPD
(Quelle: Praktische Visionen – Festschrift zum 60. Geburtstag von Hermann Scheer – Ponte Press Verlag 2004)
„Hermann Scheer wusste um diese Wertesynthese: Erneuerbare Energien in zunehmend autonomer und demokratisch gestaltbarer Bereitstellung ermöglichen ungeahnte Wertesynthesen.“
Harry Lehmann,
Leitung Fachbereich / Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien, Umweltbundesamt
„Sein unbeirrter Einsatz für eine Energiegewinnung, die nicht zu Lasten von Umwelt, Klima und kommende Generationen geht, motiviert und soll weiterhin Vorbild sein.“
Hubert Weiger,
ehem. Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
„Sein politisches Gespür für Zusammenhänge und Entwicklungen verlockte ihn immer wieder zu Alleingängen, die ihm oft als Eigensinn vorgeworfen wurden und im Glashaus seiner Partei provozierend wirkten.“
Sigrid Henke,
Büroleiterin von Hermann Scheer im Deutschen Bundestag von 1987-1999
„Ich werde nie die nächtlichen Gespräche in meiner Wohnung in Palermo vergessen können (…). Hermann Scheer war bis zum 14. Oktober voller Leben und vom 14. Oktober an bleibt er ein Pfeiler, ein unverzichtbarer Bezugspunk für die Umweltbewegung, für die Welt schlechthin.“
Leoluca Orlando,
Bürgermeister von Palermo 1985 – 1990 und 1993 – 2000
„Wie keine andere Person hat es Hermann Scheer verstanden, den Erneuerbaren Energien ein politisches Profil zu verleihen. Es ist sein großer Verdienst, die sogenannten Alternativenergien aus der Bedeutungslosigkeit heraus zu holen und zu einem Top-Thema gemacht zu haben.“
Jo Leinen,
Landesumweltminister a.D., ehem. MdEP
„Die von Hermann Scheer angeregte ‚Solararchitekturcharta‘, die auf der Konferenz 1993 in Florenz in ersten Entwürfen erarbeitet und 1996 bei der Konferenz in Berlin von Thomas Herzog vorgelegt wurde, hat bereits ein großes Umdenken ausgelöst. Le Corbusiers ‚Charta von Athen‘ wird dabei in allen Punkten durch eine neue Perspektive ersetzt.“
Francesca Sartogo,
Architektin und Präsidentin der Italienischen Vereinigung für Bioarchitektur
„Sein Buch ‚Sonnenstrategie‘ wurde in viele Sprachen übersetzt. In der Weltbank wurde das Buch meine Bibel. Es tut mir leid, dass ich es in den Jahren 1992/93 nicht hatte, denn mit Scheers Argumenten hätte ich meinen Kampf in der Weltbank verstärkt führen können.“
Loretta Schaeffer,
bis 1997 in der Weltbank tätig
„Hermann Scheers Energieordnung sollte dezentral geordnet sein, die kleine Einheiten begünstigen. Autarkiesehnsucht schwang darin mit, und ein ganz unsozialdemokratischer Glaube an die Kreativität freier Gemeinden und Kommunalverbände.“
Torsten Krauel,
Autor DIE WELT
„Hermann Scheers Einsatz für Erneuerbare Energien war die modernste Form der Industriepolitik“
Ulrich Kelber,
ehem. stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender (heute Bundesdatenschutzbeauftragter)
„Wir werden Lösungen zum gemeinsamen Besten finden und somit beweisen, dass Hermanns Vision lebt.“
Preben Maegaard,
Vizepräsident EUROSOLAR
„In seinem 1989 erschienenen Buch ‚Das Solarzeitalter‘ entwickelte Hermann Scheer die Perspektive einer Gesellschaft auf der Basis dezentraler Erneuerbarer Energien. Zum Solarzeitalter durch sozialdemokratische Wirtschaftspolitik.“
Stephan Grüger,
Abgeordneter des Hessischen Landtags
„Er war überzeugt, dass die Marktgläubigkeit nicht der Königsweg sein kann, um dem ‚Energethischen Imperativ‘ gerecht zu werden.“
Julian Nida-Rümelin,
Kulturstaatsminister a.D., Philosoph
„Viele sind von seinen Visionen und seinem Enthusiasmus inspiriert worden.“
Claude Turmes,
Präsident des European Forum for Renewable Energy Sources (Eufores)
„Hermann Scheer war ein zukunftsweisender Realist. Es ist beeindruckend, wie sehr er mit seinen Prognosen Recht hatte. Er war seiner Zeit weit voraus – und fehlt uns mehr denn je!“
Klaus Riedel,
jahrzehntelanger Wegbegleiter
„Der Tod Hermann Scheers hinterlässt eine riesige Lücke, persönlich und politisch. Er erkannte die fossile und atomare Energieerzeugung als größte Gefahr unserer Zeit. Er hat gezeigt, wie diese Gefahr abgewendet werden kann.“
Jens Ole von Uexküll,
Right Livelihood Award Stiftung
„Hermann Scheer hat mit unglaublicher Energie (…) für die großen Fragen der Zukunft gekämpft. Wir verneigen uns vor diesem unbeirrbaren Kämpfer für eine bessere Welt. Mit dem Film DIE 4. REVOLUTION Energy Autonomy haben wir der Vision des Politikers ein Denkmal gesetzt. Sein Kampf war eine Passion.“
Carl-A. Fechner,
fechnerMEDIA
„Hermann zitierte gerne Stanislav Lec: ‚Die meisten Denkmäler sind von innen hohl‘. Hermann Scheers Visionen sind auch nach zehn Jahren aktueller denn je für unsere Zukunft, als dass wir es bei hohlen Worten belassen könnten.“
Peter Friedrich,
Staatsminister a.D.
„Der 10. Todestag von Hermann Scheer lässt uns dankbar an seine große Schaffenskraft erinnern. Gerade in diesen 10 Jahren wurde der Ausbau der Erneuerbare Energien in Deutschland politisch immer mehr zurückgedrängt. Damit wird klar, wie sehr wir Hermann vermissen und wir seinen Einsatz noch gebraucht hätten. Ich denke heute mit Dankbarkeit an die große Freundschaft und gemeinsamen politischen Taten mit Hermann zurück.“
Hans-Josef Fell,
ehem. MdB und Energiewende-Pionier
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